Petra A. Bauer - Porträt in der BERLINER MORGENPOST

Dienstag, 27. Juni 2006

Die Berliner Morgenpost hat ein Porträt über mich und meine Arbeit veröffentlicht.
Bereits auf Seite 1 bin ich mit Foto angekündigt; es folgt ein halbseitiger Artikel auf Seite 18.

Vier Quadratmeter Krimi

Petra A. Bauer schickt Robina Bernhardt auf Mördersuche ins Film-Milieu

Von Antje Raupach

Langes blondes Haar und ein verführerischer Augenaufschlag à la Sharon Stone, dazu die scharfsinnige Analytik einer Agatha Christie. Diese Charakteristika zweier berühmter Damen vereinen sich bei Petra A. Bauer. In ihrem Krimi-Debüt "Wer zuletzt lacht, lebt noch" begibt sich ihre Ermittlerin Robina Bernhardt auf Mördersuche im Film-Milieu und stößt dabei auf so allerlei menschliche Abgründe.

Aber die Geschichte der 42jährigen Berlinerin bietet nicht nur einen Einblick in das bunte und abgründige Treiben der Filmwelt, sondern nimmt den Leser mit auf einen Streifzug durch die Metropole. So wurde aus dem literarischen Erstlingswerk eine Liebeserklärung der Autorin an ihre Heimatstadt. "Durch die Recherche hab' ich Ecken in Berlin entdeckt, die ich gar nicht kannte. Vor allem im Osten der Stadt", erzählt die Reinickendorferin. "Dadurch habe ich Berlin mit all seinen Skurrilitäten und Verrücktheiten auf eine ganz neue Art kennen und lieben gelernt."

Mit ihrem ersten Krimi hat sich die Autorin jetzt schon eine große Fangemeinde erschlossen. "Ich denke, die Menschen haben sich in meine Haupt-Protagonistin Robina verliebt", mutmaßt Petra A. Bauer. "Sie ist sehr selbstbewußt und steht in einer Männerdomäne ihre Frau. Dabei zeigt sie Gefühl, ist ein bißchen zickig und auf eine gesunde Art egoistisch."

Eine gesunde Portion Egoismus mußte sich auch die Krimi-Debütantin und Mutter von vier Kindern bewahren, um ihren Traum vom Schreiben Wirklichkeit werden zu lassen. "Man muß lernen, den Perfektionismus abzulegen und auch mal fünfe Grade sein zu lassen", sagt die Berlinerin. "Aber ohne ein gutes soziales Netzwerk ist es für berufstätige Mütter sehr schwierig." Um anderen Frauen ihr Know-How in punkto Familien-Organisation weiterzugeben, hat die in Heiligensee lebende Autorin vor sechs Jahren begonnen, Familien-Ratgeber zu schreiben. Daneben Magazinbeiträge und einige Kinderbücher. Langsam entwickelte sich das Schreiben in ihrem winzigen vier Quadratmeter großen Arbeitskämmerchen vom Hobby zum Broterwerb.

Der Sprung zur Belletristik bahnte sich unverhofft an: "Meine Lektorin kam auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich nicht einen Krimi schreiben möchte, da hab ich natürlich nicht lange überlegt", so die 42jährige. Daß ihr Roman vor der Kulisse eines Filmdrehs angesiedelt ist, kommt nicht von ungefähr. Die Schauspielerei war einst ihr Berufswunsch. Doch statt Schauspielschule lernte sie auf elterlichen Wunsch "etwas Anständiges" und studierte Regional- und Stadtplanung. "Ich hätte das nicht gebraucht." Aber ganz umsonst war der Besuch der Universität nicht: Die Akribie, die sie sich beim ungeliebten Studium erworben hat, kam ihr bei der Gliederung ihres ersten Krimis zu Gute. "Ich habe alle realen Schauplätze mit der Kamera abgelichtet, in die Reihenfolge der Kapitel gebracht und mit Textpassagen versehen. Das war sehr hilfreich, denn bei einem Krimi verheddert man sich schnell." Acht Monate und zahlreiche Kannen schwarzen Tees später lagen die 230 Seiten des fertigen Kriminalstücks auf dem winzigen, DinA4-Blatt-großen Schreibtisch. Gegen Ende wurde es knapp, aber das ist bei Petra A. Bauer keine Seltenheit. "Ich bin ein Deadline-Junkie. Schreibe meine Texte oft auf den letzten Drücker. Dann werde ich super kreativ und bewege mich gleichzeitig am Rande des Nervenzusammenbruchs", sagt sie lachend.

In ihrem Arbeits-Kabäuschen unter dem Dach des Einfamilienhauses in Heiligensee werden in Zukunft noch weitere kriminalistische Werke verfaßt, denn die Fortsetzung mit der sympathischen Ermittlerin Robina Bernhardt ist von Seiten des Verlags beschlossene Sache. Die Leiche wird dann allerdings nicht im Herzen Berlins entdeckt werden, sondern in den Weiten des Brandenburger Landes. Mehr will die Autorin nicht verraten. Sicher ist aber, daß die Mittvierzigerin samt Familie, wie auch schon in ihrem Debüt, im nächsten Roman wieder in klassischer Hitchcock-Manier auftauchen wird. Ab März 2007 wird man sich dann erneut auf Spurensuche begeben können: nach dem Mörder und der Autorin. Buchhandlung Seitenblick

Falkenplatz 9 a (Konradshöhe), Petra A. Bauer liest am Freitag um 20 Uhr aus ihrem Krimi.

"Wer zuletzt lacht, lebt noch", Mitteldeutscher Verlag, 2006. 9,90 Euro.

Aus der Berliner Morgenpost vom 27. Juni 2006

Im Kasten:

Vom Kinderbuch zum Krimi im Norden

Petra Angelika Bauer wuchs im Norden Berlins auf, wo sie auch heute noch mit ihrem Mann und den gemeinsamen vier Kindern lebt.

Bücher

Vor zwei Jahren erschienen die Kinderbücher "Bauer Claus bleibt heut zu Haus" und "Gute Nacht, hab ich gesagt!" (beide bei Coppenrath). In diesem Oktober wird außerdem der zweisprachige Jugendroman "San Francisco Love Affair - Verliebt in San Francisco" (Langenscheidt) veröffentlicht. Lokalkolorit

"Regionalkrimis erleben seit Ende der achtziger Jahre einen wahren Boom. Sie haben einen unglaublichen Absatz und sich einen eigenen Markt geschaffen. Bei den Regionalkrimis werden komplizierte Verbrechen ausgespart, im Vordergrund steht das Lokalkolorit", sagt die Literaturwissenschaftlerin an der Erfurter Universität, Eva Erdmann. Die 42jährige widmet dem Phänomen eine Forschungsarbeit und erstellt gemeinsam mit der Professorin Immacolata Amodeo von der Internationalen Universität Bremen einen Krimi-Weltatlas im Internet. Die Karte mit den Literatur-Tatorten soll zwischen 1000 bis 2000 Einträgen umfassen.

Aus der Berliner Morgenpost vom 27. Juni 2006

# Petra A. Bauer am 27. Juni 2006 um 16:20 Uhr
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